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Weiterbildung Radiologie – Alles zur Facharztausbildung

Leon Pobuda · Zuletzt aktualisiert: 01. Februar 2023

Allgemein · 7 Min. Lesedauer

Facharztausbildung-Radiologie
Wie kann man Facharzt für Radiologie werden? Welche Inhalte kommen in der Facharztausbildung Radiologie dran? Wie lange Dauert die Facharztausbildung zum Radiologen? Wozu wird ein Logbuch in der Facharztweiterbildung zum Radiologen benötigt? Wo sollten sich Ärzte der Radiologie unbedingt bewerben? Hier erhalten Sie alle Antworten:
Assistenzarztjobs

Weiterbildung / Facharztausbildung Radiologie: Das Fachgebiet

Das medizinische Fachgebiet der Radiologie, im engeren Sinne auch Strahlenheilkunde, befasst sich mit der Anwendung von elektromagnetischen Strahlen und mechanischen Wellen für diagnostische, therapeutische und wissenschaftliche Zwecke. Dementsprechend werden Krankheiten innerhalb der Radiologie mithilfe von ionisierenden Strahlen, kernphysikalischen und sonographischen Verfahren identifiziert. Zusätzlich kommen auch interventionelle und minimal-invasive Verfahren zum Einsatz. Neben der Diagnostik werden auch radiologische Therapieverfahren eingesetzt, wie zum Beispiel die Strahlenbehandlung und -therapie.

Die Radiologie unterteilt sich in die Diagnostische Radiologie und die interventionelle Radiologie. Bei der Diagnostischen Radiologie werden verschiedene nicht-invasive Verfahren der Bildgebung eingesetzt (z. B. Computertomografie oder Kernspintomographie), um Krankheiten zu erkennen. Währenddessen werden in der Interventionellen Radiologie Eingriffe am Patienten vorgenommen (z. B. Angiographie).

Wie viele Fachärzte gibt es für die Radiologie?

  • 9.116 berufstätige Ärztinnen und Ärzte, davon
    • 36% Ärztinnen (3.295)
    • 64% Ärzte (5.821)

Voraussetzungen der Facharztausbildung Radiologie

Damit ein Arzt seine Facharztausbildung zum Facharzt für Radiologie beginnen kann, muss er sein Medizinstudium erfolgreich abgeschlossen haben. Die damit einhergehende Approbation als Arzt berechtigt den Mediziner den Beruf als Arzt auszuführen. Mit der Approbation kann der frischgebacken Assistenzarzt seine Weiterbildung zum Facharzt antreten. Hierbei kann er zwischen fast 50 Fachrichtungen wählen. Unter anderem kann der Assistenzarzt die Weiterbildung zum Facharzt für Radiologie wählen. Im Anschluss an die Weiterbildung Radiologie folgt die Facharztprüfung. Wird diese erfolgreich bestanden, bekommt der Assistenzarzt den Facharzttitel: „Facharzt für Radiologie“ zugesprochen.

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Für die Facharztausbildung Radiologie wird ein abgeschlossenes Medizinstudium sowie die Approbation als Arzt vorausgesetzt.

Facharztausbildung Radiologie: Das Gehalt

Assistenzärzte verdienen während ihrer Facharztausbildung Radiologie zwischen 4.850 Euro und 6.340 Euro (Stand: 2023). Hierbei orientiert sich das Gehalt an den jeweiligen Tarifverträgen des Arbeitgebers. Bei welchem Arbeitgeber Assistenzärzte am meisten verdienen und wie sie ihr Gehalt steigern können, können Sie hier nachlesen: Assistenzarzt Gehalt.

Dauer der Weiterbildung Radiologie

Die Weiterbildung Radiologie umfasst 60 Monate. Dabei muss die Facharztausbildung Radiologie bei einem Weiterbildungsbefugten an einer Weiterbildungsstätte gemäß § 6, Abs. 1, Satz 1 der Musterweiterbildungsordnung absolviert werden. Innerhalb der 60 Monate

  • können bis zu 12 Monate in anderen Gebieten der unmittelbaren Patientenversorgung erfolgen
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Die Facharztausbildung Radiologie dauert in Vollzeit 5 Jahre. 

Weiterbildungsordnung der Facharztausbildung Radiologie

Die Weiterbildungsordnung der Facharztausbildung Radiologie unterscheidet zwischen:

  • Zu vermittelnden kognitiven Kompetenzen & Methodenkompetenzen (Kenntnisse)
  • Zu vermittelnden Handlungskompetenzen (Erfahrungen & Fertigkeiten)

Spezifische Inhalte der Facharzt – Weiterbildung Radiologie

Übergreifende Inhalte der Facharzt-Weiterbildung Radiologie

  • Klinische Grundlagen sowie bildmorphologische und diagnoseweisende Merkmale von traumatischen, degenerativen, angeborenen, metabolischen, inflammatorischen, infektiösen und Tumor-Erkrankungen im Kindes-, Jugend- und Erwachsenenalter sowie deren Zuordnung zu Erkrankungsstadien und deren Differentialdiagnosen
  • Besonderheiten bildgebender Untersuchungen, insbesondere bei Neugeborenen, Kindern, Jugendlichen sowie Schwangeren einschließlich des Schutzes vor ionisierender und nichtionisierender Strahlung
  • Vorbereitung und Durchführung von radiologischen Demonstrationen, interdisziplinären Konferenzen einschließlich Tumorkonferenzen (Richtzahl: 50)
  • Voraussetzungen zur Erlangung der erforderlichen Fachkunden im gesetzlich geregelten Strahlenschutz
  • Wissenschaftlich begründete Gutachtenerstellung

Indikationsstellung

  • Indikation einschließlich rechtfertigender Indikationsstellung für alle radiologischen bildgebenden und interventionellen/endovaskulären bildgestützten Verfahren unter Berücksichtigung der spezifischen Risiken und möglicher Komplikationen
  • Bewertung und Vergleich der Aussagekraft bildgebender Verfahren für unterschiedliche diagnostische Fragestellungen, insbesondere Radiographie, Fluoroskopie, CT, MRT und Sonographie

Strahlenschutz

  • Prinzipien der ionisierenden und nichtionisierenden Strahlung und des Strahlenschutzes bei der Anwendung am Menschen einschließlich des Strahlenschutzes bei Personal und Begleitpersonen
  • Funktionsweise von Röntgenstrahlern, Detektoren, Filtern und Streustrahlenrastern, MRT und Sonographie
  • Strahlenbiologische Effekte auf Gewebe und Organe
  • Reduktionsmöglichkeiten der medizinisch indizierten Strahlenexposition
  • Vorgaben der gesetzlichen und untergesetzlichen Regelungen im Strahlenschutz einschließlich Qualitätssicherung, z. B. Aufzeichnungs- und Archivierungspflichten
  • Teleradiologie
  • Radiologische Screeningverfahren
  • Messung und Bewertung der Strahlenexposition

Kontrastmittel

  • Indikationsgemäße Auswahl, Dosierung und Pharmakokinetik von Kontrastmitteln, insbesondere unter Berücksichtigung von Patienten mit erhöhtem Risiko, z. B. Nephrotoxizität, Schilddrüsenkomplikationen, nephrogene systemische Fibrose
  • Erstmaßnahmen bei kontrastmittelassoziierten Komplikationen, z. B. anaphylaktische/anaphylaktoide Reaktionen

Gerätetechnik

  • Gerätebezogene Qualitätssicherungsmaßnahmen einschließlich Konstanzprüfungen
  • Grundlagen der Datenakquisition, Bild- und Datenverarbeitung und -nachbearbeitung sowie deren Archivierung
  • Physikalische Grundlagen und praktische Anwendung bildgebender Verfahren, insbesondere Radiographie, Fluoroskopie, CT, MRT, funktionelle MRT, MR-Spektroskopie, Sonographie und Hybridmethoden

Radiologie in der Notfallsituation

  • Radiologische Untersuchungen einschließlich Interventionen bei Patienten mit akut lebensbedrohlichen Zuständen, z. B. bei Polytrauma, Schlaganfall, Intensivpatienten

Kommunikation

  • Aufklärung von Patienten und/oder Angehörigen über Nutzen und Risiko bildgebender und bildgestützter interventioneller/endovaskulärer Verfahren
  • Radiologische Befunderstellung, Beurteilung und Kommunikation des Untersuchungsergebnisses

Bildgebung mit ionisierender Strahlung einschließlich Computertomographie und Digitaler Volumentomographie

  • Prinzipien und Bedeutung der Akquisitionsparameter für Bildqualität und Dosis bei Radiographie, Fluoroskopie, CT und Digitaler Volumentomographie (DVT), deren korrekte Wahl und Einfluss auf mögliche Bildartefakte
  • Indikationen und Technik der Arthrographie und Myelographie
  • Indikation, Durchführung und Befunderstellung von Untersuchungen aller Körperregionen mit Röntgenstrahlung einschließlich CT, digitaler Subtraktionsangiographie (DSA) und Fluoroskopie (davon mindestens 4.000 CT und 4.000 konventionelles Röntgen), davon
    • ZNS und Skelett (Richtzahl: 4.000)
    • Thorax, Thoraxorgane, Hals (Richtzahl: 4.000)
    • Abdomen, Becken, Retroperitoneum (Richtzahl: 3.000)
    • Gefäße (Richtzahl: 500), davon katheterbasiert (DSA) prätherapeutisch oder diagnostisch (Richtzahl: 100)
  • Untersuchungstechnik der angiographischen Verfahren der Arterien und Venen aller Körperregionen
  • Erstellung und Anwendung von CTUntersuchungsprotokollen für alle Körperregionen und CT-Verfahren einschließlich geeigneter Kontrastmitte
  • Indikation, Durchführung und Befunderstellung von Osteodensitometrien

Magnetresonanztomographie

  • Prinzipien von Magnetfeldstärke, Gradientenstärke, Hochfrequenz, Orts- und Zeitauflösung
  • Gerätebezogene Sicherheitsvorschriften in Bezug auf Personal und Patienten
  • Typische Artefakte in der MRT und ihre Ursachen
  • Grundlagen der Gefäßdarstellung und funktioneller MRT-Techniken
  • Indikation für PET/MRT im Kontext multimodaler Bildgebung
  • Indikation, Durchführung und Befunderstellung von MRT-Untersuchungen aller Körperregionen, z. B. ZNS, Nerven, muskuloskelettales System, Weichteile, Thorax, Herz, Abdomen, Becken, Gefäße, fetale MRT, MRT-Interventionen (Richtzahl: 3.000)
  • Erstellung und Anwendung von MRTUntersuchungsprotokollen für alle Körperregionen und alle MR-Verfahren einschließlich geeigneter Kontrastmittel

Sonographie

  • Physikalische Prinzipien der Sonographie einschließlich B-Bildgebung, Doppler- und Farbduplexsonographie und Frequenzanalyse
  • Ultraschallsonden und typische Artefakte
  • Indikationen für die Anwendungen von Ultraschallkontrastmitteln
  • Indikation, Durchführung und Befunderstellung von sonographischen Untersuchungen aller Organe und Organsysteme einschließlich Doppler-/ Duplexsonographie von Arterien und Venen (Richtzahl: 800)

Interventionelle Radiologie

  • Grundlagen ablativer und gewebestabilisierender Verfahren
  • Bewertung und Vergleich bildgestützter interventioneller/endovaskulärer Verfahren für therapeutische Fragestellungen
  • Grundlagen der interventionellen/endovaskulären Onkologie
  • Indikation, Durchführung und Befunderstellung von interventionellen/endovaskulären, minimal-invasiven radiologischen Verfahren einschließlich vaskulärer Interventionen, Punktionen von Organen, Geweben und Körperhöhlen sowie der perkutanen Therapie bei Schmerzzuständen und bei Tumoren (Richtzahl: 300), davon
    • vaskuläre Interventionen, z. B. rekanalisierende Verfahren, perkutane Einbringung von Implantaten oder gefäßverschließende Verfahren (Richtzahl: 60)
    • nicht-vaskuläre Interventionen, z. B. Punktionen und Biopsien zur Gewinnung von Gewebe, Drainagen oder therapeutischer Applikation von Medikamenten und Substanzen, perkutane bildgesteuerte Schmerztherapie, interventionelle/endovaskuläre onkologische Verfahren und gewebestabilisierende Verfahren (Richtzahl: 50)
  • Analgesierungs- und Sedierungsmaßnahmen
  • Medikamentöse Begleittherapie und Nachsorge

Bildgebung an der Mamma

  • Indikation, Durchführung und Befunderstellung von allen bildgebenden und bildgestützten interventionellen/endovaskulären Verfahren an der Mamma (Richtzahl: 1.500)

Nuklearmedizinische Verfahren

  • Prinzipien nuklearmedizinischer Untersuchungsverfahren
  • Interdisziplinäre Indikationsstellung für Hybridverfahren wie Positronenemissionstomographie (PET)-CT, Einzelphotonen-Emissionscomputertomographie (SPECT)-CT und MR-PET

Facharztausbildung Radiologie – Das Logbuch

Das Logbuch ist ein verpflichtender Bestandteil der Weiterbildungsordnung zum Radiologen. Innerhalb des Logbuches werden alle Inhalte und Kenntnisse dokumentiert, die während der Facharztausbildung Radiologie vermittelt wurden. Wenn alle Inhalte der Weiterbildungsordnung erfolgreich absolviert wurden, muss das vollständig ausgefüllte Logbuch unterschrieben bei der zuständigen Ärztekammer abgegeben werden. Zum Logbuch für die Facharztausbildung Radiologie gelangen Sie hier.

Facharztprüfung Radiologie

Im Anschluss an die mehrjährige Facharztausbildung Radiologie folgt die Facharztprüfung. Hierbei handelt es sich um eine nicht-öffentliche, mündliche Prüfung, die etwa 30-45 Minuten dauert. Innerhalb der Facharztprüfung wird der gesamte Inhalt der Facharzt-Weiterbildung Radiologie geprüft. Besteht der Arzt in Weiterbildung seine Facharztprüfung, wird ihm eine Facharzturkunde ausgestellt. Mit dieser ist der Facharzt nun berechtigt sich als Vertragsarzt der gesetzlichen Krankenkassen mit einer eigenen Praxis niederzulassen.

Ärzte Jobs in der Radiologie

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Zusatz-Weiterbildungen für die Facharztausbildung Radiologie

Nach der Facharztausbildung Radiologie können die Fachärzte eine Zusatzbezeichnung erwerben. Hierfür müssen die Fachärzte für Radiologie eine Zusatzweiterbildung absolvieren. In welchen spezifischen Fachgebieten sich Radiologen fortbilden können, sehen Sie hier:

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Diese Fortbildungsmöglichkeiten können Assistenzärzte bereits nach 24 Monaten als Assistenzarzt in der Radiologie wahrnehmen:

Leon Pobuda
Psychologe & Geschäftsführer von Approbatio

Herr Pobuda ist Experte für die Personalberatung & -vermittlung von Ärztinnen und Ärzten

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