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Facharztausbildung Biochemie
Leon Pobuda · Zuletzt aktualisiert: 01. Februar 2023
Allgemein · 7 Min. Lesedauer
Inhaltsverzeichnis
In Deutschland arbeiten ungefähr 35 Ärzte mit dem Facharzttitel „Facharzt für Biochemie“. Um diesen Titel zu erlangen, haben die Ärzte ihre Facharztausbildung in der Biochemie absolviert. Innerhalb der Weiterbildung Biochemie spezialisieren sich die Ärzte auf die molekularen Interaktionen und Umwandlungen im menschlichen Organismus, die Struktur und Funktion von Zellen und Organen sowie ihrer Interaktion.
Um ein Facharzt für Biochemie zu werden, müssen Assistenzärzte ihre Facharztausbildung in diesem Fachgebiet absolvieren. Im Folgenden sind alle wichtigen Informationen zur Weiterbildung Biochemie zusammengefasst. Beispielsweise die Voraussetzungen für die Facharztausbildung Biochemie oder die Inhalte der Weiterbildungsordnung.
Facharztausbildung Biochemie: Das Fachgebiet
Wie viele Fachärzte gibt es für die Biochemie?
- 35 berufstätige Ärztinnen und Ärzte, davon
- 26% Ärztinnen (9)
- 74% Ärzte (26)
Voraussetzungen für die Facharztausbildung Biochemie
Um die Facharztausbildung zum Facharzt für Biochemie beginnen zu können, muss ein abgeschlossenes Medizinstudium sowie die dazugehörige Approbation als Arzt vorliegen. Sind diese Voraussetzungen erfüllt kann der angehende Assistenzarzt in einer Weiterbildungsstätte (z.B. Krankenhaus) seine Facharzt-Weiterbildung Biochemie beginnen. Nach der mehrjährigen Facharztausbildung zum Facharzt für Biochemie muss der angehende Facharzt eine Facharztprüfung ablegen. Wird diese Facharztprüfung erfolgreich absolviert, wird dem Arzt der Titel „Facharzt für Biochemie“ erteilt.
Für die Facharztausbildung Biochemie wird ein abgeschlossenes Medizinstudium sowie die Approbation als Arzt vorausgesetzt.
Facharztausbildung Biochemie: Das Gehalt
Assistenzärzte verdienen während ihrer Facharztausbildung Biochemie zwischen 4.850 Euro und 6.340 Euro (Stand: 2023). Hierbei orientiert sich das Gehalt an den jeweiligen Tarifverträgen des Arbeitgebers. Bei welchem Arbeitgeber Assistenzärzte am meisten verdienen und wie sie ihr Gehalt steigern können, können Sie hier nachlesen: Assistenzarzt Gehalt.
Dauer der Weiterbildung Biochemie
Die Dauer der Weiterbildung Biochemie beläuft sich auf 48 Monate, also 4 Jahre. Dabei muss die Facharztausbildung bei einem Weiterbildungsermächtigten an einer Weiterbildungsstätte gemäß § 6 Abs. 1 Satz 1 absolviert werden. Innerhalb der 48 Monate
-
können zum Kompetenzerwerb bis zu 12 Monate Weiterbildung in anderen Gebieten
Die Facharztausbildung Biochemie dauert in Vollzeit 4 Jahre.
Weiterbildungsordnung Facharztausbildung Biochemie
Die Weiterbildungsordnung der Facharztausbildung Biochemie unterscheidet zwischen:
- Zu vermittelnden kognitiven Kompetenzen & Methodenkompetenzen (Kenntnisse)
- Zu vermittelnden Handlungskompetenzen (Erfahrungen & Fertigkeiten)
Inhalte der Weiterbildung Biochemie
Übergreifende Inhalte der Facharzt-Weiterbildung Biochemie
- Strukturen und Funktionen der Biomoleküle wie Proteine, Nukleinsäuren, Kohlenhydrate, Lipide, niedermolekulare Verbindungen und Spurenelemente
- Stoffwechsel und seine Regulation, enzymatische Katalyse
- Molekulare Grundlagen von Erkrankungen
- Methoden zur Trennung, Aufreinigung, Identifizierung und Quantifizierung von Biomolekülen
- Methoden der Molekularbiologie
- Modellorganismen
Zelluläre Biochemie und Molekularbiologie
- Nukleinsäuren und Genexpression, Chromatinstruktur und Epigenetik, DNA-Reparatur und Genom-Editierung
- Aufbau und Dynamik des Zytoskeletts, Katalyse von Bewegungen in der Zelle
- Genese, Dynamik und Kommunikation von Zellorganellen
- Regulation und Entgleisung des Zellzyklus, Onkogenese
- Infektion von Zellen durch Viren und andere Mikroorganismen
Systemische Biochemie
- Ernährung
- Säure-Basen- sowie Wasser- und ElektrolytHaushalt
- Spezielle biochemische Funktionen einzelner Organe und Körperflüssigkeiten
Bioinformatik
- Anwendung von Datenbanken und in silico-Methoden, z. B. multiple Alignments, Struktur- und Funktionsvorhersagen aus Proteinsequenzen
Biophysikalische Chemie
- Nicht-kovalente Wechselwirkungen
- Multiple Gleichgewichte und Kinetik enzymkatalysierter Reaktionen und ganzer Stoffwechselwege
- Resonante und Schwingungs-Spektroskopie, Hydrodynamik und Kalorimetrie
Signaltransduktion
- Extra- und intrazelluläre Signaltransduktion, Unterschiede von Signalwegen, Zell-ZellKommunikation, Apoptose(regulation)
- Biochemie der Reizwahrnehmung wie Sehen, Riechen, Hören, Schmecken, Fühlen
Methodik
- Grundlagen der aktuellen und gängigen biochemischen Methoden
- Grundlegende biochemische Methoden, z. B. Photometrie, Spektroskopie, Chromatographie, Elektrophorese, Blotting, immunologische Nachweismethoden, Zentrifugation
- Grundlegende molekularbiologische Methoden, z. B. Klonierung, rekombinante Expression, Polymerase-Kettenreaktion (PCR), Sequenzierung
- Spezielle biochemische und molekularbiologische Methoden, z. B. CRISPR/Cas-Methode, Strukturaufklärung mittels Kernspinresonanzspektroskopie (NMR), Elektronenmikroskopie und Röntgenkristallographie, Microarrays
- Grundlagen der bildgebenden Verfahren
Forschung und Lehre
- Methoden der guten wissenschaftlichen Praxis
- Konzeptionierung, Durchführung einschließlich Publikation von Forschungsprojekten auf einem aktuellen Gebiet der Biochemie
- Didaktische Grundlagen der universitären Lehre
- Vermittlung der biochemischen und molekularbiologischen Grundlagen durch Lehrveranstaltungen, insbesondere in Vorlesungen, Seminaren und Praktika
Weiterbildung Biochemie – Das Logbuch
Für die Weiterbildung Biochemie ist das Ausbildungslogbuch ein verpflichtender Bestandteil im Rahmen der Facharztausbildung Biochemie. In diesem Logbuch werden die erworbenen Weiterbildungsinhalte und erbrachten Leistungszahlen dokumentiert. Damit ein Arzt für die Facharztprüfung zum Facharzt für Biochemie zugelassen wird, muss das Logbuch der Weiterbildung vollständig ausgefüllt bei der zuständigen Ärztekammer abgegeben werden. Das Muster-Logbuch kann hier heruntergeladen werden.
Facharztprüfung Biochemie
Die Facharztprüfung in der Biochemie ist die letzte Hürde auf dem Weg zum Facharzt für Biochemie. Hierbei handelt es sich um eine nicht-öffentliche, mündliche Prüfung, die etwa 30-45 Minuten dauert. Innerhalb der Facharztprüfung wird der gesamte Inhalt der Weiterbildung geprüft. Besteht der Arzt in Weiterbildung seine Facharztprüfung, wird ihm eine Facharzturkunde ausgestellt. Mit dieser ist der Facharzt nun berechtigt sich als Vertragsarzt der gesetzlichen Krankenkassen mit einer eigenen Praxis niederzulassen.
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Zusatz-Weiterbildungen für die Facharztausbildung Biochemie
Nach der Facharztausbildung Biochemie können die Fachärzte eine Zusatzbezeichnungen erhalten. Hierfür müssen die Fachärzte für Biochemie eine Zusatzweiterbildung absolvieren.
In welchen spezifischen Fachgebieten sich Fachärzte für Biochemie fortbilden können sehen Sie hier:
- Zusatz-Weiterbildung Ärztliches Qualitätsmanagement
- Zusatz-Weiterbildung Immunologie
- Zusatz-weiterbildung Magnetresonanztomographie
- Zusatz-Weiterbildung Naturheilverfahren
- Zusatz-Weiterbildung Phlebologie
- Zusatz-Weiterbildung Sozialmedizin
- Zusatz-Weiterbildung Spezielle Schmerztherapie
Diese Fortbildungsmöglichkeit können Assistenzärzte bereits nach 24 Monaten als Assistenzarzt in der Biochemie wahrnehmen:
Leon Pobuda
Psychologe & Geschäftsführer von Approbatio
Herr Pobuda ist Experte für die Personalberatung & -vermittlung von Ärztinnen und Ärzten
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