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Zusatz-Weiterbildung Transplantationsmedizin
Im deutschen Gesundheitssystem können Fachärzte die Zusatzbezeichnung „Transplantationsmedizin“ erwerben. Für diese Spezialisierung müssen die Ärzte ihre Zusatz-Weiterbildung Transplantationsmedizin absolvieren. Durch die Zusatzweiterbildung spezialisieren sich die Fachärzte auf die Indikationsstellung, Vorbereitung, Durchführung und/oder Nachsorge bei Organtransplantationen, Lebend-Organspenden, Erkennung und Behandlung von Komplikationen nach Organspende, das Wartelistenmanagement und umfassende immunologische Kenntnisse einschließlich der Anwendung und Überwachung der medikamentösen Immunsuppression nach Organtransplantation und supportiver Maßnahmen.
Im Folgenden sind alle wichtigen Informationen zusammengefasst. Beispielsweise die Voraussetzungen für die ZB Transplantationsmedizin oder die Inhalte der Weiterbildungsordnung.

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Inhaltsverzeichnis
Definition Zusatzweiterbildung Transplantationsmedizin
Die Zusatz-Weiterbildung Transplantationsmedizin umfasst in Ergänzung zu einer Facharztkompetenz die Indikationsstellung, Vorbereitung, Durchführung und/oder Nachsorge bei Organtransplantationen, Lebend-Organspenden, Erkennung und Behandlung von Komplikationen nach Organspende, das Wartelistenmanagement und umfassende immunologische Kenntnisse einschließlich der Anwendung und Überwachung der medikamentösen Immunsuppression nach Organtransplantation und supportiver Maßnahmen.
Voraussetzungen der Zusatz-Weiterbildung Transplantationsmedizin
Die Zusatz-Weiterbildung Transplantationsmedizin baut auf einer Facharztausbildung in der Allgemeinchirurgie, Gefäßchirurgie, Herzchirurgie, Thoraxchirurgie, Viszeralchirurgie, Innere Medizin und Gastroenterologie, Innere Medizin und Kardiologie, Innere Medizin und Nephrologie, Innere Medizin und Pneumologie, Kinder- und Jugendmedizin oder Urologie auf. Dementsprechend gelten folgende Voraussetzungen:
- Erfolgreich abgeschlossenes Medizinstudium
- Approbation als Arzt
- Facharztausbildung
Für die Zusatz-Weiterbildung Transplantationsmedizin wird eine spezifische Facharztanerkennung vorausgesetzt.
Dauer der Zusatz-Weiterbildung Transplantationsmedizin
Die Weiterbildungszeit der Zusatz-Weiterbildung Transplantationsmedizin beträgt 24 Monate.
Die Weiterbildung muss bei einem Weiterbildungsbefugten an einer Weiterbildungsstätte (Transplantationszentrum) gemäß § 6, Abs. 1, Satz 1 der Musterweiterbildungsordnung absolviert werden.
Die Zusatz-Weiterbildung Transplantationsmedizin dauert in Vollzeit 2 Jahre.

Weiterbildungsordnung der Zusatz-Weiterbildung Transplantationsmedizin
Die Weiterbildungsordnung der Zusatz-Weiterbildung Transplantationsmedizin unterscheidet zwischen:
- Zu vermittelnden kognitiven Kompetenzen & Methodenkompetenzen (Kenntnisse)
- Zu vermittelnden Handlungskompetenzen (Erfahrungen und Fertigkeiten)
Inhalte der Zusatz-Weiterbildung Transplantationsmedizin
Übergreifende Inhalte der Zusatz-Weiterbildung Transplantationsmedizin
- Rechtliche, ethische und gesellschaftliche Rahmenbedingungen der Organtransplantation, insbesondere hinsichtlich postmortaler Organspende und Lebendorganspende sowie Allokationsverfahren
- Vorbereitung und Meldung auf die Warteliste zur Organtransplantation sowie Wartelistenmanagement
- Grundlagen der Spender- und Empfängerauswahl
- Indikationsstellung und Kontraindikationen für die Transplantation
- Immunsuppressive Therapieoptionen bei Organtransplantation
- Erkennung und ggf. interdisziplinäre Behandlung von immunologischen, chirurgischen und pharmakologischen Komplikationen nach Organtransplantation
- Infektiologische Aspekte der Transplantation
- Nachsorge nach Organtransplantation, auch in interdisziplinärer Zusammenarbeit
- Transplantationsmedizinische Qualitätssicherung
- Grundlagen der Immunologie, insbesondere der Humanen Leukozyten Antigene (HLA) und Antikörper relevanten Organallokation und Kompatibilitätsdiagnostik
Spezifische Inhalte für die Facharzt-Weiterbildungen Allgemeinchirurgie, Gefäßchirurgie, Viszeralchirurgie, Urologie
- Perioperative Behandlung von Patienten vor und nach Nieren-, Leber-, Pankreas- und/oder Dünndarmtransplantation
- Farbkodierte Duplexsonographie der Leber und/oder Niere (Richtzahl: 25)
- Organentnahme bei Nierenlebendspende und/oder Leberlebendspende (Richtzahl: 20)
- Organentnahme bei postmortaler Organspende Transplantationen (Richtzahl: 25), alternativ
- entweder Nieren (Richtzahl: 25)
- oder Leber (Richtzahl: 40)
- oder Pankreas (Richtzahl: 15)
- Nieren- und/oder Lebertransplantatbiopsie (Richtzahl: 25)
Spezifische Inhalte für die Facharzt-Weiterbildung Herzchirurgie
- Perioperative Behandlung von Patienten vor und nach Herz- und/oder Lungentransplantation
- Organentnahme bei postmortaler Organspende (Richtzahl: 25)
- Thorakale Transplantation von Herz und/oder Lunge und/oder kombiniert Herz-Lunge (Richtzahl: 15)
Spezifische Inhalte für die Facharzt-Weiterbildung Thoraxchirurgie
- Perioperative Behandlung von Patienten vor und nach Lungentransplantation
- Organentnahme bei postmortaler Organspende (Richtzahl: 25)
-
- Lungentransplantation (Richtzahl: 15)
Spezifische Inhalte für die Facharzt-Weiterbildung Innere Medizin und Gastroenterologie
- Behandlung von Patienten vor und nach Lebertransplantation, auch im Langzeitverlauf
- Farbkodierte Duplexsonographie des Lebertransplantats
ERCP nach Lebertransplantation (Richtzahl: 50) - Lebertransplantatbiopsie nach Lebertransplantation (Richtzahl: 25)
- Teilnahme an Lebertransplantationen
Spezifische Inhalte für die Facharzt-Weiterbildung Innere Medizin und Kardiologie
- Behandlung von Patienten vor und nach Herz- und Herz-Lungentransplantation, auch im Langzeitverlauf
- Endomyokardbiopsie nach Herztransplantation (Richtzahl: 25)
- Linksherzkatheter einschließlich Koronarangiographie nach Herztransplantation (Richtzahl: 25)
- Teilnahme an Herztransplantationen
Spezifische Inhalte für die Facharzt-Weiterbildung Innere Medizin und Nephrologie
- Behandlung von Patienten vor und nach Nierentransplantation und Pankreastransplantation, auch im Langzeitverlauf
- Farbkodierte Duplexsonographie des Nierentransplantats (Richtzahl: 50)
- Nierentransplantatbiopsie (Richtzahl: 25)
- Teilnahme an Nierentransplantationen
Spezifische Inhalte für die Facharzt-Weiterbildung Innere Medizin und Pneumologie
- Behandlung von Patienten vor und nach Lungen- und Herz-Lungentransplantation, auch im Langzeitverlauf
- Bronchoskopie mit bronchoalveolärer Lavage nach Lungentransplantation (Richtzahl: 25)
- Lungenfunktionsuntersuchungen nach Lungentransplantation (Richtzahl: 50)
- Teilnahme an Lungen- und/oder Herz- Lungentransplantationen
Spezifische Inhalte für die Facharzt-Weiterbildung Kinder- und Jugendmedizin
- Behandlung von Kindern und Jugendlichen vor und nach Nieren-, Leber-, Darm-, Herz- und/oder Lungentransplantation, auch im Langzeitverlauf
- Farbkodierte Duplexsonographie
- entweder des Nierentransplantats (Richtzahl: 50)
- oder des Lebertransplantats, davon
- vor Transplantation (Richtzahl: 20)
- nach Transplantation (Richtzahl: 100)
- Nieren- und/oder Lebertransplantatbiopsie (Richtzahl: 10)
Teilnahme an Nieren- und/oder Lebertransplantationen bei Kindern und Jugendlichen
Gehalt während der Zusatzweiterbildung Transplantationsmedizin
Fachärzte verdienen während ihrer Zusatzweiterbildung Transplantationsmedizin zwischen 6.196 Euro und 8.078 Euro. Dabei orientiert sich das Gehalt an den jeweiligen Tarifverträgen des Arbeitgebers. Bei welchem Arbeitgeber Fachärzte am meisten verdienen und wie sie ihr Gehalt steigern können, können Sie hier nachlesen: Facharzt Gehalt.
Das Logbuch für die Zusatzweiterbildung Transplantationsmedizin
Das Logbuch ist ebenfalls wie in der Facharztausbildung ein verpflichtender Bestandteil für die Zusatz-Weiterbildung Transplantationsmedizin. Mithilfe des Ausbildungslogbuches werden die erworbenen Weiterbildungsinhalte und erbrachten Leistungszahlen dokumentiert.
Sobald das Logbuch vollständig ausgefüllt ist, kann sich der Arzt für die Schwerpunktprüfung anmelden. Hierfür muss das Logbuch bei der zuständigen Ärztekammer abgegeben werden.
Das Muster-Logbuch der Ärztekammer Baden-Württemberg für die Zusatz-Weiterbildung Transplantationsmedizin kann exemplarisch hier heruntergeladen werden.
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