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Zusatz-Weiterbildung Kinder- und Jugend-Gastroenterologie

Leon Pobuda · Zuletzt aktualisiert: 10. Februar 2023

Allgemein · 5 Min. Lesedauer

Zusatzweiterbildung Kinder- & Jugend-Gastroenterologie

In Deutschland arbeiten ungefähr 300 Ärzte mit der Zusatzbezeichnung „Kinder- und Jugend-Gastroenterologie“. Für diese Spezialisierung haben die Ärzte ihre Zusatz-Weiterbildung Kinder- und Jugend-Gastroenterologie absolviert. Innerhalb der Zusatzweiterbildung spezialisieren sich die Fachärzte auf die Prävention, Erkennung, Behandlung und Rehabilitation von angeborenen und erworbenen Erkrankungen des Verdauungstraktes, der Leber, der Bauchspeicheldrüse und ernährungsassoziierter Störungen des Säuglings, Kleinkindes, Kindes, Jugendlichen und Heranwachsenden in seinem sozialen Umfeld von der pränatalen Periode einschließlich der Transition in eine Weiterbetreuung.

Um die Zusatzbezeichnung Kinder- und Jugend-Gastroenterologie zu erhalten, absolvieren Ärzte nach ihrer Facharztausbildung in der Kinder- und Jugendmedizin die Zusatzweiterbildung Kinder- und Jugend-Gastroenterologie. Im Folgenden sind alle wichtigen Informationen zusammengefasst. Beispielsweise die Voraussetzungen für die ZB Kinder- und Jugend-Gastroenterologie oder die Inhalte der Weiterbildungsordnung.

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Definition ZB Kinder- und Jugend-Gastroenterologie

Die Zusatz-Weiterbildung Kinder- und Jugend-Gastroenterologie umfasst in Ergänzung zur Facharztkompetenz die Prävention, Erkennung, Behandlung und Rehabilitation von angeborenen und erworbenen Erkrankungen des Verdauungstraktes, der Leber, der Bauchspeicheldrüse und ernährungsassoziierter Störungen des Säuglings, Kleinkindes, Kindes, Jugendlichen und Heranwachsenden in seinem sozialen Umfeld von der pränatalen Periode einschließlich der Transition in eine Weiterbetreuung.

Wie viele Fachärzte gibt es mit der Zusatz-Bezeichnung Kinder- und Jugend-Gastroenterologie?

In Deutschland gibt es 300 berufstätige Ärztinnen und Ärzte mit der Zusatzbezeichnung Kinder- und Jugend-Gastroenterologie.

Voraussetzungen der Zusatz-Weiterbildung Kinder- und Jugend-Gastroenterologie

Die Zusatz-Weiterbildung Kinder- und Jugend-Gastroenterologie baut auf einer Facharztausbildung in der Kinder- und Jugendmedizin auf. Dementsprechend gelten folgende Voraussetzungen:

  • Erfolgreich abgeschlossenes Medizinstudium
  • Approbation als Arzt
  • Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin
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Für die Zusatz-Weiterbildung Kinder- und Jugend-Gastroenterologie wird eine Facharztanerkennung in Kinder- und Jugendmedizin vorausgesetzt.

Gehalt während der Zusatzweiterbildung Kinder- und Jugend-Gastroenterologie

Fachärzte verdienen während ihrer Zusatzweiterbildung Kinder- und Jugend-Gastroenterologie zwischen 6.400 Euro und 8.400 Euro (Stand: 2023). Hierbei orientiert sich das Gehalt an den jeweiligen Tarifverträgen des Arbeitgebers. Bei welchem Arbeitgeber Fachärzte am meisten verdienen und wie sie ihr Gehalt steigern können Sie hier nachlesen: Facharzt Gehalt.

Dauer der Zusatz-Weiterbildung Kinder- und Jugend-Gastroenterologie

Die Weiterbildungszeit für die Zusatz-Weiterbildung Kinder- und Jugend-Gastroenterologie beträgt 24 Monate, also 2 Jahre.

Die Weiterbildung muss bei einem Weiterbildungsbefugten an einer Weiterbildungsstätte gemäß § 6, Abs. 1, Satz 1 der Musterweiterbildungsordnung absolviert werden.

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Die Zusatz-Weiterbildung Kinder- & Jugend-Gastroenterologie dauert in Vollzeit 2 Jahre. 

Weiterbildungsordnung der Zusatz-Weiterbildung Kinder- und Jugend-Gastroenterologie

Die Weiterbildungsordnung der Zusatz-Weiterbildung Kinder- und Jugend-Gastroenterologie unterscheidet zwischen:

  • Zu vermittelnden kognitiven Kompetenzen & Methodenkompetenzen (Kenntnisse)
  • Zu vermittelnden Handlungskompetenzen (Erfahrungen und Fertigkeiten)

Inhalte der Zusatz-Weiterbildung Kinder- und Jugend-Gastroenterologie

Übergreifende Inhalte der Zusatz-Weiterbildung Kinder- und Jugend-Gastroenterologie

  • Diagnostik und Therapie angeborener Störungen der Verdauungsorgane sowie assoziierter Erkrankungen
  • Indikationsstellung zur genetischen Diagnostik
  • Koordination der interdisziplinären und interprofessionellen Zusammenarbeit
  • Langzeitversorgung in Kooperation mit spezialisierten Einrichtungen
  • Ernährungsberatung
  • Schulungsmaßnahmen unter Einbindung von Bezugspersonen
  • Einleitung von präventiven und rehabilitativen Maßnahmen bei chronischen Erkrankungen
  • Indikationsstellung zur psychosozialen Therapie
  • Palliativmedizinische Versorgung
  • Indikationen für Impfungen unter Immunsuppression

Hepatologische Erkrankungen

  • Weiterführende Diagnostik und Therapie von Erkrankungen der Leber und des Gallenwegsystems, davon
    • entzündliche, infektiologische und autoimmune Erkrankungen
    • metabolische und genetische Erkrankungen
    • cholestatische Erkrankungen Leberbiopsien
  • Chirurgische Verfahren, Leberersatzverfahren einschließlich Lebertransplantation und Steuerung der Immunsuppression
  • Maligne hepatobiliäre Erkrankungen

Gastroenterologische Erkrankungen

  • Weiterführende Diagnostik und Therapie von Erkrankungen des Gastrointestinaltraktes und der Bauchspeicheldrüse, davon
    • kongenitale Anomalien einschließlich genetisch bedingter Erkrankungen
    • Motilitätsstörungen
    • entzündliche Erkrankungen, z. B. Infektionen, chronisch entzündliche Darmerkrankungen, Beteiligung bei immunologischen Erkrankungen
    • Malabsorption, Maldigestion, Malassimilation
    • Kurzdarmsyndrom, Darmversagen
    • Nahrungsmittelunverträglichkeiten einschließlich Nahrungsmittelallergien
    • gastrointestinale prämaligne Erkrankungen
    • peptische Erkrankungen des Verdauungstraktes
    • Bauchspeicheldrüsenentzündungen und Funktionseinschränkungen
  • Chirurgische Verfahren einschließlich Dünndarmtransplantation und Steuerung der Immunsuppression
  • Gastrointestinale maligne Erkrankungen

Enterale und parenterale Ernährung

  • Erhebung und Beurteilung des Ernährungszustandes einschließlich Erkennung von Malnutrition und Fehlernährung
  • Indikationsstellung und Durchführung einschließlich Langzeit-Management von enteraler und parenteraler Ernährung sowie Eliminationsdiäten

Diagnostik

  • Obere Intestinoskopie einschließlich interventio- neller Verfahren wie Fremdkörperextraktion, Öso- phagusdilatation, blutstillender Maßnahmen und endoskopischer Sondenanlage (Richtzahl: 100), davon
    • im Vorschulalter (Richtzahl: 25)
  • Ileokoloskopie einschließlich interventioneller Verfahren, z. B. Polypektomie (Richtzahl: 50)
  • Sonographien des Verdauungstraktes einschließlich Doppler-/Duplex-Sonographie der Gefäße des
  • Verdauungstraktes (Richtzahl: 100)
  • Funktionsdiagnostik, z. B. pH-Metrie, Atemtestverfahren, Manometrie, Impedanzmessung
  • Indikationsstellung und Befundinterpretation von bildgebender Diagnostik des Verdauungstraktes
    • Videokapselendoskopie
    • Magnetresonanztomographie einschließlich Magnetresonanz-Cholangiopankreatikographie
    • endoskopisch retrograde Cholangiopankreatikographie
    • radiologische Diagnostik einschließlich Computertomographie
    • Szintigraphie
    • (Doppel-)Ballonendoskopie
    • Endosonographie

Funktionelle Störungen des Verdauungstraktes

  • Weiterführende Diagnostik und Einleitung der Therapie bei funktionellen Störungen des Gastrointestinaltraktes

Das Logbuch für die Zusatzweiterbildung Kinder- und Jugend-Gastroenterologie

Wie schon in der Facharztausbildung Kinder- und Jugendmedizin ist das Logbuch ein verpflichtender Bestandteil für die Zusatz-Weiterbildung Kinder- und Jugend-Gastroenterologie. In diesem Ausbildungslogbuch werden die erworbenen Weiterbildungsinhalte und erbrachten Leistungszahlen dokumentiert.

Ist das Logbuch vollständig ausgefüllt, kann sich der Arzt für die Schwerpunktprüfung anmelden. Hierfür muss das Logbuch bei der zuständigen Ärztekammer abgegeben werden.

Das Muster-Logbuch der Zusatz-Weiterbildung Kinder- und Jugend-Gastroenterologie kann hier heruntergeladen werden.

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