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Zusatz-Weiterbildung Kinder- und Jugend-Nephrologie

Leon Pobuda · Zuletzt aktualisiert: 10. Februar 2023

Allgemein · 5 Min. Lesedauer

Zusatzweiterbildung Kinder- & Jugend-Nephrologie

In Deutschland arbeiten ungefähr 120 Ärzte mit der Zusatzbezeichnung „Kinder- und Jugend-Nephrologie“. Für diese Spezialisierung haben die Ärzte ihre Zusatz-Weiterbildung Kinder- und Jugend-Nephrologie absolviert. Innerhalb der Zusatzweiterbildung spezialisieren sich die Fachärzte auf die Prävention, Erkennung, konservative Akut- und Langzeitbehandlung und Rehabilitation von Erkrankungen der Niere und ableitenden Harnwege des Säuglings, Kleinkindes, Kindes, Jugendlichen und Heranwachsenden in seinem sozialen Umfeld von der pränatalen Periode einschließlich der Transition in eine Weiterbetreuung.

Um die Zusatzbezeichnung Kinder- und Jugend-Nephrologie zu erhalten, absolvieren Ärzte nach ihrer Facharztausbildung in der Kinder- und Jugendmedizin die Zusatzweiterbildung Kinder- und Jugend-Nephrologie. Im Folgenden sind alle wichtigen Informationen zusammengefasst. Beispielsweise die Voraussetzungen für die ZB Kinder- und Jugend-Nephrologie oder die Inhalte der Weiterbildungsordnung.

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Definition ZB Kinder- und Jugend-Nephrologie

Die Zusatz-Weiterbildung Kinder- und Jugend-Nephrologie umfasst in Ergänzung zur Facharztkompetenz die Prävention, Erkennung, konservative Akut- und Langzeitbehandlung und Rehabilitation von Erkrankungen der Niere und ableitenden Harnwege des Säuglings, Kleinkindes, Kindes, Jugendlichen und Heranwachsenden in seinem sozialen Umfeld von der pränatalen Periode einschließlich der Transition in eine Weiterbetreuung.

Wie viele Fachärzte gibt es mit der Zusatz-Bezeichnung Kinder- und Jugend-Nephrologie?

In Deutschland gibt es 117 berufstätige Ärztinnen und Ärzte mit der Zusatzbezeichnung Kinder- und Jugend-Nephrologie.

Voraussetzungen der Zusatz-Weiterbildung Kinder- und Jugend-Nephrologie

Die Zusatz-Weiterbildung Kinder- und Jugend-Nephrologie baut auf einer Facharztausbildung in der Kinder- und Jugendmedizin auf. Dementsprechend gelten folgende Voraussetzungen:

  • Erfolgreich abgeschlossenes Medizinstudium
  • Approbation als Arzt
  • Facharzt für Kinder- und Jugendmedizin
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Für die Zusatz-Weiterbildung Kinder- und Jugend-Nephrologie wird eine Facharztanerkennung in der Kinder- und Jugendmedizin vorausgesetzt.

Gehalt während der Zusatzweiterbildung Kinder- und Jugend-Nephrologie

Fachärzte verdienen während ihrer Zusatzweiterbildung Kinder- und Jugend-Nephrologie zwischen 6.400 Euro und 8.400 Euro (Stand: 2023). Hierbei orientiert sich das Gehalt an den jeweiligen Tarifverträgen des Arbeitgebers. Bei welchem Arbeitgeber Fachärzte am meisten verdienen und wie sie ihr Gehalt steigern können Sie hier nachlesen: Facharzt Gehalt.

Dauer der Zusatz-Weiterbildung Kinder- und Jugend-Nephrologie

Die Weiterbildungszeit für die Zusatz-Weiterbildung Kinder- und Jugend-Nephrologie beträgt 24 Monate, also 2 Jahre.

Die Weiterbildung muss bei einem Weiterbildungsbefugten an einer Weiterbildungsstätte gemäß § 6, Abs. 1, Satz 1 der Musterweiterbildungsordnung absolviert werden.

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Die Zusatz-Weiterbildung Kinder- und Jugend-Nephrologie dauert in Vollzeit 2 Jahre. 

Weiterbildungsordnung der Zusatz-Weiterbildung Kinder- und Jugend-Nephrologie

Die Weiterbildungsordnung der Zusatz-Weiterbildung Kinder- und Jugend-Nephrologie unterscheidet zwischen:

  • Zu vermittelnden kognitiven Kompetenzen & Methodenkompetenzen (Kenntnisse)
  • Zu vermittelnden Handlungskompetenzen (Erfahrungen und Fertigkeiten)

Inhalte der Zusatz-Weiterbildung Kinder- und Jugend-Nephrologie

Übergreifende Inhalte der Zusatz-Weiterbildung Kinder- und Jugend-Nephrologie

  • Grundlagen der Epidemiologie nephrologisch- urologischer Erkrankungen 
  • Molekulargenetische, embryologische, infektiologische und immunologische Grundlagen 
  • Indikationsstellung zur genetischen Diagnostik 
  • Wirkungsweise von und Indikationen für Immunsuppressiva und Biologika 
  • Indikationen für Impfungen unter Immunsuppression 
  • Koordination der interdisziplinären und interprofessionellen Zusammenarbeit 
  • Langzeitversorgung in Kooperation mit spezialisierten Einrichtungen 
  • Ernährungsberatung 
  • Schulungsmaßnahmen unter Einbindung von Bezugspersonen 
  • Einleitung von präventiven und rehabilitativen Maßnahmen bei chronischen Erkrankungen 
  • Indikationsstellung zur psychosozialen Therapie 
  • Palliativmedizinische Versorgung 
  • Indikationsstellung und Befundinterpretation bildgebender Verfahren, z. B. Computertomographie, Röntgen-Untersuchungen, Magnetresonanztomographie, Sonographie und Szintigraphie 

Angeborene und hereditäre Fehlbildungen der Nieren und ableitenden Harnwege

  • Weiterführende Diagnostik und Therapie der angeborenen und hereditären Fehlbildungen der Nieren und ableitenden Harnwege 
  • Interdisziplinäre Indikationsstellung zu urologisch- chirurgischen Behandlungsverfahren 

Blasenentleerungsstörungen

Weiterführende Diagnostik und Therapie von Blasenentleerungsstörungen

Infektiöse Erkrankungen der Nieren und ableitenden Harnwege

Diagnostik und Therapie der komplizierten Infektionen der Nieren und ableitenden Harnwege 

Glomerulopathien

  • Weiterführende Diagnostik und Therapie des nephrotischen Syndroms 
  • Diagnostik und Therapie akuter und chronischer Glomerulopathien, auch im Rahmen von Systemerkrankungen 

Tubulopathien

  • Weiterführende Diagnostik und Therapie von Tubulopathien 
  • Weiterführende Diagnostik und Therapie von Störungen des Wasser-, Elektrolyt- und Säure- Basen-Haushaltes 

Tubulointerstitielle Erkrankungen

  • Weiterführende Diagnostik und Therapie von tubulointerstitiellen Erkrankungen, Nephrokalzinosen und Nierensteinen 

Arterielle Hypertonie

  • Weiterführende Diagnostik und Therapie bei arterieller Hypertonie 

Akutes Nierenversagen

  • Ursachen und Management 
  • Weiterführende Diagnostik und Therapie bei akutem Nierenversagen 

Chronisches Nierenversagen

  • Ursachen und Management sowie Nephroprotektion 
  • Neurokognitive Entwicklung
  • Diagnostik und Therapie bei chronischem Nierenversagen einschließlich der hormonellen, metabolischen, ossären und kardiovaskulären Folgeerkrankungen 

Nierentransplantation

  • Ethische und rechtliche Aspekte 
  • Immunsuppressive Therapie 
  • Differentialdiagnostik und Therapie infektiologischer Komplikationen 
  • Therapieoptionen maligner Komplikationen 
  • Differentialdiagnostik und Therapie von akuter und chronischer zellulärer und humoraler Transplantatabstoßung 
  • Transplantationsstandards 
  • Vorbereitung sowie prä- und postoperative Versorgung von Kindern mit Nierentransplantation (Richtzahl: 10)
  • Langzeitversorgung einschließlich Steuerung und Überwachung der immunsuppressiven Medikation (Richtzahl: 25)
  • Doppler-/Duplex-Untersuchungen der Transplantatnieren (Richtzahl: 25)

Pharmakotherapie bei Störungen der Nierenfunktion

  • Medikamentöse Therapie bei Nierenfunktionseinschränkung einschließlich Monitoring 

Technische Verfahren

  • Doppler-/Duplex-Untersuchungen der Nieren- und Abdominalgefäße einschließlich bei
    Transplantierten (Richtzahl: 100)
  • Sonographie der Halsgefäße als „vascular access“ für Blutreinigungsverfahren (Richtzahl: 10)
  • Shuntsonographie Nierenbiopsie einschließlich bei Transplantatnieren (Richtzahl: 10)
  • Grundlagen, Technik und Indikation von Blutreinigungsverfahren, Apheresemethoden, Entgiftungsverfahren, Peritonealdialyse und apparativer Nierenersatztherapie 
  • Dialyse-Standards 
  • Hämodialyse und verwandte Techniken wie Filtration, Adsorption und Separation in unterschiedlichen Altersgruppen (Richtzahl: 500)
  • Peritonealdialyse in unterschiedlichen Altersgruppen (Richtzahl: 1.000)
  • Extrakorporale Blutreinigungsverfahren bei Intoxikationen, Stoffwechselerkrankungen, Stoffwechselkrisen (Richtzahl: 10)

Das Logbuch für die Zusatzweiterbildung Kinder- und Jugend-Nephrologie

Wie schon in der Facharztausbildung Kinder- und Jugendmedizin ist das Logbuch ein verpflichtender Bestandteil für die Zusatz-Weiterbildung Kinder- und Jugend-Nephrologie. In diesem Ausbildungslogbuch werden die erworbenen Weiterbildungsinhalte und erbrachten Leistungszahlen dokumentiert.

Ist das Logbuch vollständig ausgefüllt, kann sich der Arzt für die Schwerpunktprüfung anmelden. Hierfür muss das Logbuch bei der zuständigen Ärztekammer abgegeben werden.

Das Muster-Logbuch der Zusatz-Weiterbildung Kinder- und Jugend-Nephrologie kann hier heruntergeladen werden.

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