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Was macht ein Psychiater? | Überblick zu Aufgaben & Beruf
Was macht ein Psychiater? Welche Krankheiten behandelt ein Psychiater? Wie wird man Psychiater? Das sind die am häufigsten gestellten Fragen zum Facharzt Psychiatrie. Grund genug für uns den Beruf des Psychiaters genauer unter die Lupe zu nehmen.
Der Psychiater beschäftigt sich mit der Diagnose und Behandlung von krankhaften Störungen oder Veränderungen im Bereich des Denkens, der Stimmung, der Gefühle, des Gedächtnisses, des Verhaltens, des Erlebens oder auch des Antriebs.
Aufgesucht wird er oft von Menschen, die eine längere psychische Krise durchmachen, unter seelischer Erschöpfung leiden oder unter ständigen Ängsten leiden. Desweiteren gehören auch Patienten mit Schlafstörungen oder körperlichen Beschwerden ohne erkennbare körperliche Ursache zu seinem Aufgabengebiet.
Im Unterschied zum Psychologen, welcher überwiegend psychotherapeutische Gespräche mit seinen Patienten führt, darf der Facharzt für Psychiatrie auch Medikamente verschreiben. Nachdem er die körperlichen und medizinischen Ursachen für die psychische Erkrankung seines Patienten diagnostiziert hat, versucht er Diese mit dem Einsatz von Medikamenten zu beheben oder zu lindern. Im Unterschied zum Psychiater, setzt der Psychotherapeut auf Therapien und spezielle Übungen zur Behandlung seiner Patienten.
Was macht ein Psychiater? – Tätigkeitsüberblick
Der Arzt für Psychiatrie beschäftigt sich mit der medizinischen Diagnose und Behandlung sowie der Erforschung von psychisch bedingten Erkrankungen. Zur Behandlung der Erkrankungen und ihrer Symptome greift er sowohl auf den Einsatz von Medikamenten als auch auf psychotherapeutische Maßnahmen und Übungen zurück. Eine psychotherapeutische Sprechstunde umfasst in der Regel 50 Minuten und kostet zwischen 40 und 140 Euro. Sie wird in der Regel von der Krankenkasse abgedeckt. Im Folgenden stellen wir Ihnen die wichtigsten Tätigkeiten des Psychiaters übersichtlich dar:
Medikamentöse Behandlung:
Es gibt viele Arzneimittel, die in der psychiatrischen Behandlung ihren Einsatz zur Bekämpfung von Symptomen wie Depressionen oder Angstzuständen Verwendung finden. Am wohl bekanntesten sind hierbei die sogenannten Antidepressiva, welche zur Behandlung der oft vorkommenden Depressionen genutzt werden.
Zur Behandlung von Halluzinationen oder Wahnvorstellungen greift der Psychiater oft auf Antipsychotika zurück. Benzodiazepine finden ihren Einsatz hingegen bei Angststörungen.
Psychotherapie:
Psychotherapeutische Maßnahmen werden vom Facharzt für Psychiatrie/ Psychotherapie eingesetzt um Symptome wie Zwänge, depressive Stimmung, Sucht oder Komplexe zu behandeln. Hierfür setzt er unterschiedlichste Therapien, Gespräche und spezielle Übungen ein. Diese Therapien können je nach Erkrankung in Einzel- oder Gruppensitzungen stattfinden.
Psychotherapeutische Gespräche:
Zur Feststellung eines Verdachts auf eine seelische Krankheit nutzt der Psychiater in der Regel als Erstes die Form des Gesprächs. Hierbei versucht der Arzt einen niedrigschwelligen Zugang zum Patienten zu erlangen, um so festzustellen ob fachliche Hilfe notwendig ist. In dieser Sprechstunde schildert der Patient seine Probleme und Sichtweisen, während der Therapeut versucht die Gefühle und Gedanken des Patienten so genau wie möglich zu verstehen. Eine solche psychotherapeutische Sitzung dauert in der Regel etwa 50 Minuten.
Verhaltenstherapie:
Bei Störungen des Denkens, Fühlens, Handelns oder Erlebens greift der Psychiater bei Erwachsenen und Kindern oft auf die sogenannte Verhaltenstherapie zurück. Besonders bei Depressionen, Phobien, Essstörungen, Süchten und Panikattacken ist diese Behandlungsmethode hilfreich. Der Arzt versucht im Rahmen der Therapie zusammen mit dem Patienten bestimmte angewöhnte Verhaltens- und Reaktionsmuster zu ändern.
Analytische Psychotherapie:
Um Ursachen und Zusammenhänge einer seelischen Erkrankung zu erkennen, nutzt der Psychiater die sogenannte analytische Psychotherapie. Diese Therapieform ist auf Sigmund Freud zurückzuführen und befasst sich oft mit den frühkindlichen Ursachen, die für die Entstehung der seelische Erkrankung verantwortlich sein könnten. Auch das Entdecken von unterbewussten Wünschen und Bedürfnissen spielt hierbei eine wichtige Rolle. Zur Verarbeitung dieser verdrängten Probleme ist es wichtig, dass der Patient diese unbewussten Ursachen begreift.
Tiefenpsychologische Psychotherapie:
Im Gegensatz zur analytischen Psychotherapie befasst sich die tiefenpsychologische Therapie mit sozialen interpersonalen (zwischen zwei Personen) Problemen. Auch wenn diese Konflikte ihren Ursprung in der Vergangenheit haben, versucht der Psychiater das Gespräch immer wieder ins Hier und Jetzt zu lenken. Während der Sprechstunde versucht der Facharzt so innere Konflikte aufzudecken und zu lösen.
Systemische Psychotherapie:
Hierbei versucht der Therapeut die seelischen Probleme des Patienten unter Mithilfe seines sozialen Umfeldes zu erkennen und zu beheben. Gemeinsam mit Freunden, Familie oder engen Bekannten wird so versucht zu Erreichen, die Verhaltensmuster der Patienten positiv zu verändern. Solche Sprechstunden können sowohl in der Einzeltherapie als auch in Paar- oder Gruppentherapien stattfinden.
Welche Krankheiten behandelt ein Psychiater?
Der Facharzt für Psychiatrie beschäftigt sich mit der Diagnose, Vorbeugung, Behandlung und Rehabilitation von vielen unterschiedlichen seelischen Erkrankungen. Zu den häufigsten seelischen Problemen, mit denen sich der Psychiater befasst gehören folgende Symptome:
Depressionen |
Ängste |
Panikattacken |
Burnout |
Schizophrenie |
Demenz |
Zwangsstörungen |
Manien |
Suchterkrankungen |
Persönlichkeitsstörungen |
Gedächtnis- und Aufmerksamkeitsdefizite |
Störung der Sexualität |
Wie wird man Psychiater? – Die Facharztausbildung
Während ein angehender Facharzt für Psychiatrie ein abgeschlossenes Medizinstudium vorweisen muss, um mit der Facharztausbildung fortzufahren, muss ein angehender Facharzt für Psychotherapie über ein abgeschlossenes Studium der Psychologie verfügen.
Nach Abschluss des Studiums arbeitet der Mediziner ihm Rahmen seiner Facharztweiterbildung zum Psychiater mindestens 5 Jahre als Assistenzarzt. Zwei Jahre hiervon verbringt er in der psychiatrischen und psychotherapeutischen Versorgung einer Krankenhausstation und ein Jahr in der Neurologie. Die übrige Zeit kann der Assistenzarzt in der Kinder- und Jugendpsychiatrie (bis 1 Jahr), in der Ambulanz (bis 2 Jahre), in der Inneren Medizin (bis 6 Monate) oder in den Bereichen der Allgemeinmedizin, Neurochirurgie und der Neuropathologie ableisten.
Was verdient man als Psychiater?
Das Einstiegsgehalt für angestellte Fachärzte für Psychiatrie liegt je nach Bundesland zwischen 54.000€ und 71.000€ jährlich.
Als Psychiater mit eigener Praxis kann man in Deutschland im Durchschnitt mit einem Reinertrag von 282.000€ jährlich rechnen.
Mehr Informationen zum Thema Facharzt Gehalt finden Sie hier:
Maximilian Köhler
Spezialist E-Commerce
Nachdem Herr Köhler Wirtschaftsingeneurswesen an der Uni Hannover studierte beschloss er sich auf den Bereich E-Commerce zu spezialisieren.
Quellen: Statistisches Bundesamt
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