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Zusatz-Weiterbildung Hämostaseologie

Leon Pobuda · Zuletzt aktualisiert: 10. Februar 2023

Allgemein · 5 Min. Lesedauer

Zusatzweiterbildung Hämostaseologie

In Deutschland arbeiten ungefähr 550 Ärzte mit der Zusatzbezeichnung „Hämostaseologie“. Für diese Spezialisierung haben die Ärzte ihre Zusatz-Weiterbildung Hämostaseologie absolviert. Innerhalb der Zusatzweiterbildung spezialisieren sich die Fachärzte auf die Erkennung und Behandlung von angeborenen und erworbenen Hämostasestörungen, die zu Thromboembolien und Blutungsstörungen führen können.

Um die Zusatzbezeichnung Hämostaseologie zu erhalten, absolvieren Ärzte nach ihrer Facharztausbildung die Zusatzweiterbildung Hämostaseologie. Im Folgenden sind alle wichtigen Informationen zusammengefasst. Beispielsweise die Voraussetzungen für die ZB Hämostaseologie oder die Inhalte der Weiterbildungsordnung.

Assistenzarztjobs

Definition Zusatzweiterbildung Hämostaseologie

Die Zusatz-Weiterbildung Hämostaseologie umfasst in Ergänzung zu einer Facharztkompetenz die Erkennung und Behandlung von angeborenen und erworbenen Hämostasestörungen, die zu Thromboembolien und Blutungsstörungen führen können.

Wie viele Fachärzte gibt es mit der Zusatz-Bezeichhnung Hämostaseologie?

In Deutschland gibt es 554 berufstätige Ärztinnen und Ärzte mit der Zusatzbezeichnung Hämostaseologie.

Voraussetzungen der Zusatz-Weiterbildung Hämostaseologie

Die Zusatz-Weiterbildung Hämostaseologie baut auf einer Facharztausbildung in der unmittelbaren Patientenversorgung oder in der Laboratoriumsmedizin auf. Dementsprechend gelten folgende Voraussetzungen:

  • Erfolgreich abgeschlossenes Medizinstudium
  • Approbation als Arzt
  • Facharztanerkennung
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Für die Zusatz-Weiterbildung Hämostaseologie wird eine Facharztanerkennung in der unmittelbaren Patientenversorgung oder in der Laboratoriumsmedizin vorausgesetzt.

Gehalt während der Zusatzweiterbildung Hämostaseologie

Fachärzte verdienen während ihrer Zusatzweiterbildung Hämostaseologie zwischen 6.400 Euro und 8.400 Euro (Stand: 2023). Hierbei orientiert sich das Gehalt an den jeweiligen Tarifverträgen des Arbeitgebers. Bei welchem Arbeitgeber Fachärzte am meisten verdienen und wie sie ihr Gehalt steigern können Sie hier nachlesen: Facharzt Gehalt.

Dauer der Zusatz-Weiterbildung Hämostaseologie

Die Weiterbildungszeit für die Zusatz-Weiterbildung Hämostaseologie beträgt 12 Monate, also 1 Jahr.

Die Weiterbildung muss bei einem Weiterbildungsbefugten an einer Weiterbildungsstätte gemäß § 6, Abs. 1, Satz 1 der Musterweiterbildungsordnung absolviert werden.

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Die Zusatz-Weiterbildung Hämostaseologie dauert in Vollzeit 1 Jahr.

Weiterbildungsordnung der Zusatz-Weiterbildung Hämostaseologie

Die Weiterbildungsordnung der Zusatz-Weiterbildung Hämostaseologie unterscheidet zwischen:

  • Zu vermittelnden kognitiven Kompetenzen & Methodenkompetenzen (Kenntnisse)
  • Zu vermittelnden Handlungskompetenzen (Erfahrungen und Fertigkeiten)

Inhalte der Zusatz-Weiterbildung Hämostaseologie

Übergreifende Inhalte der Zusatz-Weiterbildung Hämostaseologie

  • Wesentliche Gesetze und Richtlinien, insbesondere Transfusionsgesetz und Gendiagnostikgesetz, Richtlinien der Bundesärztekammer zur Qualitätssicherung laboratoriumsmedizinischer Untersuchungen
  • Hämostaseologische Labormethoden
  • Pharmakologie hämostaseologisch wirksamer Medikamente
  • Interdisziplinäre Zusammenarbeit in der Indikationsstellung und Verlaufsbeurteilung hämostaseologisch wirksamer Therapien

Hämorrhagische Diathesen

  • Angeborene und erworbene plasmatische Gerinnungsstörungen, insbesondere
    • Hämophilie A und B
    • von-Willebrand-Syndrom
    • thrombozytäre Erkrankungen
    • seltene Störungen der Hämostase
  • Klinische Differentialdiagnostik einschließlich Befundinterpretation von Labordiagnostik bei unklarer Blutungsneigung (Richtzahl: 100)
  • Prophylaktische und therapeutische Substitutionsbehandlung einschließlich der Verlaufsbeurteilung
  • Diagnostik und konservative Therapie der Hämophilie-Arthropathie
  • Fachgebundene genetische Beratungen vor und nach prädiktiver Gendiagnostik hämorrhagischer Diathesen (Richtzahl: 20)

Thrombose und Thrombophilie

  • Arterielle und venöse Thrombosen und Embolien
  • Angeborene und erworbene Thrombophilie
  • Heparin-induzierte Thrombozytopenie
  • Klinische Differentialdiagnostik einschließlich der Befundinterpretation von Labordiagnostik bei unklarer Thromboseneigung (Richtzahl: 100)
  • Indikationsstellung zu antithrombotischen und thrombolytischen Medikamenten sowie Überwachung der Therapie
  • Fachgebundene genetische Beratungen vor und nach prädiktiver Gendiagnostik bei Thrombophilie (Richtzahl: 20)

Thrombohämorrhagische Erkrankungen

  • Thrombotische Mikroangiopathien
  • Disseminierte intravasale Gerinnung

Therapie mit Blutprodukten

  • Plasmatische und rekombinante Blutgerinnungsfaktoren-Konzentrate einschließlich Bypass-Produkte
  • Gefrorenes Frischplasma
  • Thrombozytenkonzentrate
  • Indikationsstellung und klinische Beurteilung der Wirksamkeit der Therapie mit Blutprodukten einschließlich der Überwachung
  • Verlaufsbeurteilung der langfristigen Heimselbsttherapie bei Hämophilie A und B
  • Erstellung von Substitutionsplänen zum periprozeduralen Management bei Patienten mit Hämophilie und von-Willebrand-Syndrom (Richtzahl: 20)

Hämostaseologische Notfälle und periprozedurales Management

  • Periprozeduraler Einsatz von Antikoagulanzien und antithrombozytären Substanzen
  • Intoxikation oder Überdosierung von antithrombotischen Substanzen
  • Therapieoptionen bei massiven oder rezidivierenden perioperativen Blutungen
  • Einsatz von Antidoten
  • Konsiliarärztliche Beratung und Mitbetreuung des periprozeduralen Managements bei Patienten unter Therapie mit antithrombozytären Substanzen und/oder bei massiven Blutungen (Richtzahl: 20)

Fachgebundene genetische Beratung

  • Grundlagen hereditärer und multifaktorieller Krankheitsbilder und Entwicklungsstörungen
  • Interpretation und Aussagekraft genetischer Untersuchungsergebnisse (Sensitivität, Spezifität, prädiktiver Wert)
  • Methodische, psychosoziale und ethische Aspekte der genetischen Beratung und Diagnostik einschließlich pharmakogenetischer Tests
  • Erkennung fachbezogener genetisch bedingter Krankheitsbilder oder Entwicklungsstörungen
  • Fachgebundene genetische Beratung bei diagnostischer und prädiktiver genetischer Untersuchung

Das Logbuch für die Zusatzweiterbildung Hämostaseologie

Wie schon in der Facharztausbildung ist das Logbuch ein verpflichtender Bestandteil für die Zusatz-Weiterbildung Hämostaseologie. In diesem Ausbildungslogbuch werden die erworbenen Weiterbildungsinhalte und erbrachten Leistungszahlen dokumentiert.

Ist das Logbuch vollständig ausgefüllt, kann sich der Arzt für die Schwerpunktprüfung anmelden. Hierfür muss das Logbuch bei der zuständigen Ärztekammer abgegeben werden.

Das Muster-Logbuch der Zusatz-Weiterbildung Hämostaseologie kann hier heruntergeladen werden.

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